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🤖 EU AI Act: Neue Spielregeln für KI & GPT

🤖 EU AI Act: Neue Spielregeln für KI & GPT

Seit dem 2. August 2025 gelten entscheidende Bestimmungen des EU AI Act, speziell für General Purpose AI (GPAI / Grundmodelle). Damit beginnt die Rechtswirkung für KI-Modelle, die über spezialisierte Anwendungen hinaus viele Aufgaben abdecken – z. B. große Sprachmodelle, multimodale Systeme oder universelle KI-Plattformen. Die EU möchte damit Transparenz, Sicherheit und Haftung für KI-Anbieter und -Nutzer verbindlich regeln.

📌 Welche Neuerungen gelten konkret?

Ab 2. August 2025 treten folgende Pflichten in Kraft:

  • Anbieter von GPAI-Modellen müssen Transparenz- und Urheberrechtsvorgaben erfüllen, etwa Offenlegung von Trainingsdaten oder Quellenangaben. (EU News: Regeln für GPAI gelten ab 2. August)

  • Für Modelle, die bereits vor diesem Termin auf dem Markt waren, gilt eine Übergangsfrist bis 2. August 2027, um vollständig konform zu sein.

  • Bei besonders großen oder potenziell „systemischen“ Modellen kommen zusätzliche Anforderungen hinzu, wie Meldung an die EU-Kommission oder stärkere Sicherheits- und Risikoabsicherungen.

  • Begleitend gibt es den freiwilligen Code of Practice für GPAI, veröffentlicht am 10. Juli 2025, der Anbieter beim rechtskonformen Vorgehen unterstützt – insbesondere in den Bereichen Transparenz, Urheberrecht und Sicherheit.
    Der Code ist rechtlich nicht verpflichtend, kann aber als Nachweis dienen, dass ein Anbieter sich an bewährte Standards hält.
    (General-Purpose AI Code of Practice)

  • Die Kommission und die EU-AI-Behörde (AI Office) werden die Einhaltung überwachen – während Sanktionen frühestens ab 2026 scharf greifen könnten.

🚀 Chancen, Herausforderungen & Handlungsempfehlungen

Der neue Regulierungsrahmen birgt sowohl Risiken als auch Chancen:

  • Chancen: Wer früh konform arbeitet, stärkt das Vertrauen von Partnern, Behörden und Kund:innen. Der Einsatz des freiwilligen Codes kann Rechtschutz & Rechtssicherheit liefern.

  • Herausforderungen: Die Begriffe „GPAI“, „systemisches Risiko“ oder „Datenoffenlegung“ sind technisch und rechtlich nicht präzise definiert – Interpretationsspielräume bleiben. Zudem kritisieren manche Branchenverbände Verzögerungen bei Empfehlungen und Unsicherheiten in der Rechtsdurchsetzung.
    (Beispiel: Reuters berichtet über mögliche Verzögerungen beim Code of Practice) Reuters

Was Sie jetzt tun sollten:

  1. Inventarisierung: Welche KI-/GPT-Modelle nutzen Sie – intern oder durch Drittanbieter?

  2. Risikoeinschätzung & Dokumentation: Welche Modelle fallen unter GPAI, welche besonders riskant?

  3. Transparenz & Verträge prüfen: Vertragsanpassungen mit KI-Anbietern, Rechte für Audits & Offenlegung einfordern.

  4. Code of Practice prüfen & ggf. unterzeichnen: Falls sinnvoll, kann das eine gute Orientierung bieten.

  5. Kompetenz im Unternehmen aufbauen: Schulungen, Awareness, Wissensaufbau rund um KI, Compliance & Governance.

🔍 Fazit

Mit dem Phasenstart am 2. August 2025 ist der EU AI Act für GPAI-Modelle kein Zukunftsprojekt mehr – er ist aktiv. Wer KI in seinem Geschäft nutzt oder bereitstellt, sollte schnell reagieren, um Risiken zu vermeiden und Wettbewerbsvorteile zu sichern. Compliance zahlt sich jetzt aus.