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Alexander Rückert 19. Februar 2011 0 Comments 3 Minuten Lesezeit

SEO-Tipps für den Domainumzug

Dieser Blog ist am 18.02.2011 von einer Subdomain auf die “Hauptdomain” www.echtzeithilfe.de umgezogen. Hier wird nicht gemeint per KK-Antrag die Domain von einem Provider zum nächsten Provider umzuziehen, sondern eine bestehende Seite von www.domain1.de auf www.domain2.de umzuziehen. Im eigentlichen Sinne ist damit ein Webspace-Umzug gemeint, aber aufgrund meiner Erfahrung mit den Kunden ist “Domainumzug” hier sicherlich gebräuchlicher. Meist geht mit einem KK-Antrag auch der Umzug des WebSpaces einher.

Damit die Suchmaschinen-Crawler die entsprechenden Informationen zum Umzug im richtigen Moment erhalten, kann eine gewisse Reihenfolge beachtet werden. Nicht jeder Schritt ist bei jedem Domain-/Web-Umzug notwendig, aber dies soll ein kleiner Leitfaden sein, an dem man sich orientieren kann.

1. TTL heruntersetzen

Die TTL (Time To Live) ist eine Zeit-Angabe im DNS (Domain Name System), wie lange eine IP-Adresse für einen Hostnamen “gültig” ist. Der häufigste Wert ist 24h. Somit speicher der DNS-Server (z.B. der lokale PC oder DSL-Router) die IP-Adresse zu einer zugehörigen Domain 24h. Erst danach wird beim DNS-Server im Internet wieder nach der IP-Adresse zur Domain gefragt. Bei einem Domainumzug auf eine andere IP-Adresse sollte man die Möglichkeit nutzen und die TTL reduzieren – etwa einen Tag vor dem Umzug.

Wenn man lediglich den Inhalt/WebSpace einer Domain auf eine andere Domain umziehen möchte, dann ist die TTL-Angabe unrelevant.

2. geplante Downtime mit HTTP 503

Im ersten Schritt haben wir den Blog offline geschaltet und die Daten auf die neue “Domain” kopiert. Gleichzeitig haben wir den Suchmaschinen-Crawlern kurzfristig (ca. 30 Minuten) den HTTP-Status 503 (Service unavailable) ausgeliefert. Dies kann entweder in der .htaccess definiert werden:

RewriteEngine on
RewriteRule ^.* – [R=503]

oder noch besser in einem PHP-Script

@header("HTTP/1.1 503 Service Temporarily Unavailable");
@header("Status: 503 Service Temporarily Unavailable");
@header("Retry-After: 120");
@header("Connection: Close");

Dies hat den Vorteil, dass man hier dem Crawler “empfehlen” kann, wann er die Seite erneut besuchen darf. Oder man leitet den User mit einem header(“Location:”) auf eine Wartungsseite mit Informationen zur Downtime.

3. geplante Downtime mit 307

Eine geplante Downtime kann auch mit dem Status 307 (Temporary Redirect) durchgeführt werden.

» Der richtige HTTP-Status für geplante Downtimes

4. Daten kopieren

Nun steht das Kopieren der Daten an:

– Datenbank exportieren/anlegen/importieren
– WebSpace/FTP kopieren
– Einstellungen in den Blog-settings vornehmen (Zugang zur Datenbank)
– prüfen, ob die Seite auf der neuen Domain funktioniert

5. “Redirect mit HTTP-Status 301″ oder doch nicht?

Nun muss den Suchmaschinen-Crawlern, die jetzt noch die alte Domain besuchen, mitgeteilt werden, dass sich die Inhalte auf einer anderen Domain befinden. Dies lässt sich auch wieder per .htaccess steuern. Mit diesen zwei Zeilen findet auch eine Weiterleitung für die Subseiten statt (z.B. /produkte/test1.html).

RewriteEngine On
RewriteRule (.*) http://www.neuedomain.de/$1 [R=301]

oder mit der header()-Funktion in PHP. Das kann man natürlich auch mit der $_SERVER[]-Variable ausbauen, um auch auf die Subseiten weiterzuleiten und nicht nur auf die Startseite.

header(“Location: http://www.neuedomain.de”, true, 301);

Es gibt auch Blog-Betreiber die einen Umzug ohne Downtime realisieren, sondern beide Blogs gleichzeitig online bringen. Damit jedoch kein Duplicate-Content entsteht wird im alten Blog in der <meta>-Sektion einer jeden Seite per canonical mitgeteilt, wo sich der neue originale Inhalt befindet:

<link rel=”canonical” href=”http://www.neuedomain.de/inhalt1.html”>

Es lässt sich sicherlich darüber streiten welche Variante besser ist, aber vom zeitlichen Aufwand dürfte die .htaccess-Lösung die schnellste sein.

6. TTL erhöhen

Wer den 1. Schritt durchgeführt hat, der kann nun die TTL wieder auf den ursprünglichen Wert setzen.

7. Google Webmasters

Nun legt man die neue Domain im Google Webmaster an und validiert diese. Wenn man die alte Domain im selben Google-Konto verwaltet dann kann man Google auch mitteilen, dass sich die Adresse geändert hat. In den Webmaster-Tools unter Website-Konfiguration auf Adressänderung klicken und dort die neue Domain angeben. Wenn eine XML-Sitemap vom Blog existiert dann natürlich auch gleich mit angeben.

8. Blog pingen

Damit man schnell wieder in den Suchmaschinen und sämtlichen RSS-Feedportalen gefunden wird kann man jetzt noch seinen Blog pingen.

» 10 Blog Ping-Services

9. Results

Einen Tag später kann man dann schon sehen, dass die ersten Seiten der neuen Domain im Google-Index sichtbar sind. Suche in Google nach “site:neuedomain.de”. So sollten nun jeden Tage neue Links hinzukommen und mit der Zeit die Links der alten Domain verschwinden.

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